xg xunds grauholz miteinander - füreinander

Wenn ich daheim bleiben möchte - Persönliche Standortbestimmung

Ein kleiner «Führer» für alle Menschen, welche möglichst lange daheim bleiben möchten.

Daheim sein – Daheim bleiben

Wer unterstützt mich daheim?


Was bedeutet für mich DAHEIM?

Was brauche ich, damit ich mich DAHEIM fühle? Was brauche ich, damit ich DAHEIM wohl bin?

  • Sicherheit
  • Haushalt/Leben weitgehend selbständig führen (Autonomie)
  • Passende Wohnsituation (Wohnung, Quartier, Umgebung)
  • Soziale Kontakt und Teilhabe
  • Gute Nachbarn / Nachbarschaftshilfe
  • Hilfe von der Familie
  • ... (Weitere persönliche Punkte)

Wovor fürchte ich mich?

  • Dass mir etwas zustösst und niemand merkt es.
  • Dass mir etwas zustösst und ich nicht weiss, an wen ich mich wenden kann.
  • Vor dem alleine sein.
  • Davor, meine Autonomie und Selbständigkeit zu verlieren.
  • Zudringlichkeit von fremden Menschen
  • ... (Weitere persönliche Ängste)

Was/Wer unterstützt mich dabei?

Wenn das DAHEIM SEIN schwierig wird, wo/wie finde ich Unterstützung?

Sicherheit

Wichtige Kontakte für den Notfall

  • Gibt es jemanden in der Nachbarschaft, den/die ich im Notfall um Hilfe bitten könnte? (Wenn ja, wer?)
  • Sind Angehörige in der Umgebung, die ich im Notfall um Unterstützung bitten kann? (Wenn ja, wer?)
  • Gibt es in der Gemeinde Angebote, die mich im Notfall unterstützen können? (Wenn ja, welche? Spitex? Gemeinde?)

Wenn ich mich nicht mehr sicher fühle, könnte Folgendes helfen:

  • Notrufsystem (Beratung z.B. Pro Senectute Kanton Bern)
  • Jemandem den Schlüssel für die Wohnung geben. (Wenn ja, wem?)
  • Wenn mir etwas passiert, weiss ich, dass sich jemand um mich kümmert. (Wenn ja, wer? Wenn nicht, wen könnte ich darum bitten?)

Wenn ich krank bin (oder werde) oder sonst gesundheitsbedingte Einschränkungen habe:

  • Vorsorglich mit Arzt / Ärzteteam abklären (ev. Hausbesuch?)
  • Vorsorglich abklären, unter welcher Nummer ich Kontakt zur Spitex aufnehmen kann.
  • Vorsorglich abklären, ob ich Physiotherapie auch zuhause erhalten kann.
  • Vorsorglich abklären, wo ich Krankenmobilien mieten kann und wer die Miete dafür bezahlt.
  • Buxi – Bus der Gemeinde (falls ich nicht mehr gehen oder Autofahren kann)

Wenn ich Angst habe zu stolpern, könnte Folgendes helfen:

  • Alle Teppiche und weitere Stolperfallen entfernen
  • Alles entfernen, was dazu einlädt, sich festzuhalten, und dafür nicht geeignet ist
  • Wo nötig und möglich Haltegriffe/Handläufe montieren
  • Gehhilfen organisieren (z.B. Stock oder Rollator)
  • Für genügend Licht sorgen
  • Evtl. Notfall-Armband in Betracht ziehen
  • Wer bietet eine Beratung für «sichereres Wohnen» an? (z.B. bfu-Broschüre, MONA, präventive Wohnraumanpassungen ZHAW)

Wenn ich geplant oder ungeplant verreise, wer kümmert sich um mich?

  • Wer kümmert sich um meine Wohnung? (Familie/Freunde/Nachbarn)
  • Wer kümmert sich um meine Pflanzen?
  • Wer kümmert sich um mein Haustier?
  • Wer kümmert sich um meine Post/Einzahlungen/etc.?

Sonstiges (Sicherheit)

  • Wo kann ich mich informieren, wie ich mich vor Trickdieben schützen kann?
  • Wo kann ich mich beraten lassen, ob meine Wohnung sicher ist in Bezug auf den Brandschutz? (Verwaltung / Gemeinde?)

Haushalt/Leben weitgehend selbständig führen

Wenn ich nicht mehr alles selber machen kann, wer könnte mich unterstützen?

Welche Tätigkeiten bereiten mir Mühe? Wer kann mich dabei unterstützen? (Familie/Freunde/Nachbarn)

  • Kochen
  • Waschen
  • Putzen
  • Einkaufen
  • Post/Bankgeschäfte/Steuern, etc. erledigen
  • Gartenarbeit
  • Glas entsorgen

Wenn ich nicht bei allen Tätigkeiten selber eine Unterstützung organisieren kann, könnte Folgendes helfen:

  • Gibt es im Quartier helfende Hände? (Rechtzeitig Quartier-Anlaufstelle recherchieren)
  • Gibt es Unterstützungsangebote in der Gemeinde? (z.B. kostengünstige Taxidienste? Begleitdienste? Rechtzeitig Informationsstelle der Gemeinde recherchieren)
  • Gibt es Unterstützungsangebote in der Region? (Adressen recherchieren)
  • Könnten bei der Spitex hauswirtschaftliche Leistungen in Anspruch genommen werden?
  • Was bietet die Pro Senectute Bern an?

Passende Wohnsituation

Ist die Wohnung im Grossen und Ganzen so, dass ich mir ein «Älterwerden» hier vorstellen kann?

  • Geeignete Grösse?
    • Wenn nicht: Organisatorische Anpassungsmöglichkeiten? (z.B. MitbewohnerIn/UntermieterIn suchen? Unterstützung bei Wohnungsreinigung/Instandhaltung suchen?)
    • Oder: Etwas anderes verändern? (z.B. Umbau EFH in Wohnhaus mit Kleinwohnung? Umzug in kleinere Wohnung? Wohnungstausch? Umzug im selben Haus/Quartier/Gemeinde?)
    • Adressen für Unterstützung bei Fragestellungen? (z.B. Seniorenresidenz Gemeinde mit späterem Anschluss an Alterszentrum?)
  • Habe ich einen Aussenraum, welcher meinen Bedürfnissen entspricht?
    • Gut zugänglich (keine Treppen, Stufen, Schwellen)?
    • Gross genug (z.B. für Rollator)?
    • Beschattet und windgeschützt?

Gibt es etwas, das mich in meinem Alltag behindert? (altersgerechte Wohnung)

  • Treppen oder Stufen zum Hauseingang?
  • Treppen oder Stufen zur Wohnung?
  • Treppen oder Stufen innerhalb der Wohnung?
  • Türschwellen oder Fenstertürschwellen?
  • Zu schmale Durchgänge (Korridor, Türbreiten, etc.)?
  • Zu wenig Platz im Bad/WC?
  • Keine altersgerechte Dusche?
  • Zu wenig Platz in der Küche?
  • Küche z.T. ungeeignet für meine Bedürfnisse?
  • Zu wenig Licht?
  • Kein Lift?
  • Wo finde ich Unterstützung bei Fragen zum Thema altersgerechte Wohnraumanpassungen?

Soziale Kontakte und Teilhabe

Soziale Kontakte pflegen:

  • Genügt mir meine Wohnung um mich DAHEIM zu fühlen? Oder brauche ich zusätzlich mehr im Quartier/Dorf?
  • Kontakte zu den Nachbarn pflegen?
  • Kontakte zu Freunden/Familie pflegen?
  • Ermöglicht mir meine persönliche Wohnsituation das Pflegen von sozialen Kontakten? (Wenn nein, woran liegt das? Bauliche Hindernisse? Zu weit weg?)
  • Angebote für mehr soziale Kontakte abklären (z.B. Gemeinde / Frauen- oder Männerverein)

Gute Erreichbarkeit der Infrastruktur (Nähe und Hindernisfreiheit):

  • Zugang zu Einkaufsmöglichkeit für die Grundversorgung?
  • Zugang zu Bank, Post, Coiffeur?
  • Zugang zu Café/Restaurant?
  • Zugang zu ÖV?
  • Ermöglicht meine Wohnsituation die Erreichbarkeit der für meine Selbständigkeit notwendigen Infrastruktur (Bus)? (Wenn nein, woran liegt das?)

Teilhabe am und hindernisfreier Zugang zum gesellschaftlichen Leben:

  • Teilnahme an gesellschaftlichen Anlässen (Kirche, Markt, Veranstaltungen, etc.) möglich?
  • Nähe zu Treffpunkten (Dorfplatz, Quartierplatz)?
  • Nähe zu Vereinslokalen (Freizeitaktivitäten)?
  • Gäbe es (Senioren-) Angebote in meinem Quartier? In meiner Gemeinde? (Wo informieren? Bspw. Gemeinde / Vereine)
  • Was hat die Kirche für Angebote? Besucht mich der Pfarrer/die Pfarrerin auch zuhause?
  • Ermöglicht meine Wohnsituation die Erreichbarkeit für meine Selbständigkeit? (Wenn nein, woran liegt das?)

Das ist alles gut und recht! Aber...

Mir ist nicht mehr wohl... (z.B. zu viel Unterstützung nötig)

  • Ich bin zunehmend auf Unterstützung angewiesen, jedoch ist mir nicht mehr wohl dabei, dass Freunde/Familie/Nachbarn so viel für mich leisten.
  • Finde ich die richtige Balance zwischen Sicherheit und Autonomie?
  • An wen kann ich mich wenden bei solchen Fragestellungen?

Mir wird einfach alles zuviel...

  • Wie erkenne ich den Moment, wenn es zuhause nicht mehr funktioniert und ich die falschen Entscheidungen treffe?
  • Kenne ich eine Person, die dabei behilflich sein könnte, eine Auslegeordnung zu machen, so dass weitere Schritte (nach persönlichen Bedürfnissen) möglich sind? (Wer?)
  • Wenn nicht, gibt es eine beratende Stelle bei der Gemeinde?
  • Wenn nicht, gibt es eine beratende Stelle in der Region? (z.B. Pro Senectute Bern?)

Wie beurteile ich meine aktuelle Wohn-/Lebenssituation?

Nachdem ich mich mit meinen Bedürfnissen und Möglichkeiten auseinandergesetzt habe, komme ich zu folgenden Schlüssen:

Schlussfolgerungen

Kann meine derzeitige Wohnsituation durch gezielte Anpassungen und organisatorische Unterstützungsmassnahmen meine grundlegenden Bedürfnisse nach einem DAHEIM erfüllen?

  • In Bezug auf die Sicherheit?
  • In Bezug auf meinen Wunsch von selbständiger Haushaltsführung und Autonomie?
  • In Bezug auf meine Wohnsituation (Wohnung, Quartier, Umgebung)?
  • In Bezug auf Soziale Kontakt und Teilhabe?
  • ODER: Fürchte ich um meine Sicherheit?
  • ODER: Sind meine Autonomie und Selbstständigkeit zu sehr eingeschränkt?
  • ODER: Ist meine Wohnung/Wohnsituation trotz Anpassungsmöglichkeiten zu wenig altersgerecht und schränkt mich zu sehr ein?
  • ODER: Fühle ich mich dennoch einsam?

Wenn die aktuelle Wohnsituation langfristig nicht befriedigt:

  • Kommt ein Umzug in Frage?
  • Wenn ja, welche Wohnform / welche Wohnsituation würde meine grundlegenden Bedürfnisse besser erfüllen?
  • Adressen / Broschüren für Unterstützung bei diesen Fragestellungen?
  • Finanzielle Abklärungen zuerst mit der Krankenkasse / Sozialhilfe / Ergänzungsleistungen?

Weitere Fragen

Rechtliche Fragen

  • Habe ich Anspruch auf Hilflosenentschädigung (ev. bei Beeinträchtigung)? Wer gibt Auskunft? (z.B. Pro Senectute Kanton Bern)?
  • Habe ich eine Patientenverfügung / Vorsorgeauftrag? Wo erhalte ich Auskunft/Unterstützung? (z.B. Pro Senectute Kanton Bern)?
  • Bezahlt meine Krankenkasse pflegende Angehörige (u.a. auch für Haushaltshilfe)?

Administration

  • Brauche ich Unterstützung bei administrativen und amtlichen Handlungen (Post-/Bankgeschäfte, Steuererklärung, etc.)?
  • Wer kann mir dabei unterstützen? Familie/Freunde/Nachbarn? (Wenn ja, wer?)
  • Wenn nicht, wo finde ich Unterstützung? (z.B. Pro Senectute Kanton Bern)?

Fragestellungen als Angehörige / Nachbarn etc.

  • Wie viel kann und will ich mich engagieren?
  • Wo kann ich mich melden, wenn es mir als Angehörige / Nachbarn zu viel wird?

Weitere Adressen / Organisationen (Beispiel Zollikofen)

Hinweis: Die folgenden Adressen beziehen sich teilweise auf Zollikofen und dienen als Beispiel. Bitte suchen Sie nach entsprechenden Angeboten in Ihrer Gemeinde/Region.

  • Gemeinde Zollikofen: Ratgeber «Chummerzhilf» (www.zollikofen.ch), Sozialdienste (031 910 91 40), Gelbes Blatt
  • Sozialdienste Kirchen: Reformierte Kirche Zollikofen (031 911 35 24), Pfarrei St Franziskus (031 910 44 00)
  • Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) Kanton Bern: Region Mittelland (031 384 02 00)
  • Pro Senectute Region / Kanton Bern: Beratungsstelle Bern (031 359 03 03)
  • Alzheimervereinigung Bern: (031 312 04 10)
  • Adressen Betreuung zu Hause: Domicil, Home Instead Bern, Prissag AG Private Spitex, Spitex Grauholz, Spitex ReBeNo (Kontaktdaten ggf. separat recherchieren oder wie im Original-PDF angeben)
  • Tagesplätze als Unterstützung: Senevita Bernerrose (031 910 26 26)
  • Betreuungsangebote rund um die Uhr: Team Sunneschyn Bern (031 335 18 19)
  • Unterstützung / Angebote; technische Basis: Verein Pro Aidants (www.proaidants.ch), We+Care App (www.weplus.care), www.hoaora.ch, MONA (www.mona-tool.ch)

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Kontakt: kontakt@xunds-grauholz.ch

Arbeitsgruppe DaHeim der Zukunft - xunds grauholz